Beitrag aus Ostseezeitung

Februar 2021

Die Vier in Wieck

Film, Kunst, Literatur und Musik – das sind die vier großen Themen auf dem Darß. Stefan Schulz hat jeweils ein Thema einem der vier neuen Ferienwohnungen in Wieck gewidmet. Auf dem spitz zulaufenden Grundstück, wo sich Nordseite und Postreihe treffen, ist ein „Dorf im Dorf“ entstanden. Ab Mai sollen die Wohnungen in den beiden Doppelhäusern vermietet

Die vier neuen Ferienwohnungen in Wieck (Landkreis Vorpommern-Rügen) stehen alle für ein Thema. Der Dresdener Stefan Schulz will die neuen Unterkünfte dafür ganz speziell ausstatten. Es geht um auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst charakteristische Themen.

Idee schlummerte im „Eichenstübchen“

 In der alten Gaststätte fanden sich rund 200 DVDs, nicht nur sogenannte Blockbuster, die einst Millionen Menschen in die Kinos lockten, sondern auch Literaturverfilmungen. Da reifte bei Stefan Schulz – selbst Kunst, Musik und Literatur zugetan – die Idee, jede Ferienunterkunft unter ein Thema zu stellen. Entstanden sind nach dem Abriss des „Eichenstübchens“ im April vergangenen Jahres die beiden Doppelhäuser mit ganz individuell gestalteten Ferienwohnungen.

Das Darßer Naturfilmfestival stand selbstredend Pate für das Thema Film. Ausgestattet wird die Wohnung mit einem riesigen Fernsehgerät und einer „tollen Soundanlage“, wie Stefan Schulz sagt. Um den künftigen Bewohnern ein spezielles Angebot machen zu können, plant Stefan Schulz eine Kooperation mit dem Lichtspieltheater Wundervoll. Das Programmkino in Rostock bietet anspruchsvolle Filme aus der ganzen Welt. Denkbar ist für Stefan Schulz, dass Filme von einem Server abgerufen werden können.

Kooperationen geplant

Auf Kooperationen mit Fachanbietern setzt der Dresdener auch bei den drei anderen Themenwohnungen. Beispiel Musik: Installiert wird in der Unterkunft natürlich eine sehr gute Anlage. Das Hören „soll richtig Spaß machen“, sagt Stefan Schulz. Und in Zusammenarbeit mit einem kleinen Musikladen in Dresden will er für die Wohnung eine digitale Musikbibliothek zusammenstellen, in der jeder für seinen Geschmack etwas Passendes findet.

Ähnlich soll das in der Mottowohnung Literatur funktionieren. Eine Bibliothek mit rund 300 tollen Büchern soll die Gäste inspirieren, so die Vorstellung des Bauherren. Sollte ein Buch Gefallen finden, könnte das bequem über einen QR-Code bei der Dresdener Buchhandlung bestellt werden. Stefan Schulz sieht das als Win-win-Situation für beide Seiten.

Ungewöhnliche Perspektiven möglich

Heimliches „Lieblingskind“ des Quartetts ist für Stefan Schulz das Kunsthaus. Die Wohnung bietet viel Platz, um Kunst zu zeigen. Wie in Sachen Musik und Literatur, hat der Dresdener erste Erfahrungen in dem Ferienhaus „Wieckin“ gesammelt. Das Kunsthaus verfügt über eine Galerie, von der aus nicht nur Bilder aus ungewöhnlicher Perspektive betrachtet werden können, sondern der Blick auch über das Boddendorf schweifen kann.

Solche Eindrücke sollen auch Wiecker sammeln dürfen, so der Investor. Plan ist, zweimal im Jahr das Dorf im Dorf für die Einwohner zu öffnen. In allen vier Ferienwohnungen sollen dann zeitgleich ein Wochenende lang ganz unterschiedliche Aktionen stattfinden. Stefan Schulz will damit ein Highlight für den Ort schaffen. Gleichzeitig stellt er sich vor, dass Musiker oder Autoren die Ruhe des Ortes nutzen, um in den jeweiligen Themenwohnungen zu arbeiten.

Anlehnung an Bauhaus-Elemente

Bei der Gestaltung der Häuser hat sich Stefan Schulz Bauhaus-Elemente gewünscht. So kam es ihm bei den Wohnungen selbst nicht auf eine riesige Fläche an, sondern vielmehr auf eine möglichst gute Nutzung der Räume. Dazu gibt es gestalterische Elemente, wie bestimmte von Fenstern charakterisierte Sichtachsen im Inneren der Doppelhäuser.

Auch außen hat der Investor auf moderne Elemente gesetzt. So bieten die Fassaden nicht nur große Fensterflächen, die Außenwände selbst sind weitgehend als Besenputz gestaltet. Das soll den Gebäuden bei unterschiedlichem Lichteinfall ein immer wieder leicht unterschiedliches Aussehen geben. Investiert hat Stefan Schulz eigenen Worten zufolge rund 1,2 Millionen Euro.

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